Warten. Zeiten in denen man wartet sind Zeiten, in denen man zusammen mit Jesus eine Tasse Kaffee trinkt. Ich mache keine Witze. Ein Bild hat mich durch meine bisherige Wartezeit stark begleitet. Das Bild von einem superfreshen Jesus, der gar kein Problem damit hat, mit dir zu warten. Ein Gott der dich auch noch auf denn hundertsten Kaffee einlädt, weil er einfach ein Gentleman ist und auch weiterhin zusammen mit dir warten wird. Mit deinem himmlischen Papa, Jesus und dem heiligen Geist einen Kaffee/ Tee zu trinken, wie mega ist das denn bitte?
Bevor du mit irgendjemanden einen Kaffee trinken gehst, musst du erst einmal eine Einladung aussprechen. Wenn du deinen himmlischen Papa ganz neu in deine “waiting season” einlädst, wird er alles stehen und liegen lassen und sich darauf freuen, mit dir zusammen zu warten. Lass deinen Gott für dich kämpfen! Wenn du deinen Gott ganz neu eingeladen hast, kann es losgehen mit eurer gemeinsamen Zeit.

Ich bin jetzt seit fast einem Jahr krank. Ich trinke also ganz fleißig meinen Kaffee mit Jesus. Ich warte auf Heilung. Ich warte zusammen mit meinem Gott auf Heilung. Aber bis ich zu diesem Punkt gekommen bin, durfte ich einiges erleben und viel lernen. Sind wir doch mal ganz ehrlich. Wir hätten alle kein Problem damit, wenn unsere “waiting season” heute vorbei wäre, oder? Ich trinke mal total euphorisch einen Kaffee mit Jesus, bin offen für Veränderung, voller Hoffnung und sprudel nur so über von positiven Gefühlen. Aber es gibt auch Zeiten, in denen ich es nicht einmal mehr schaffe, mich an den gleichen Tisch mit Jesus zu setzen, einfach weil ich keine Kraft, Hoffnung und Geduld mehr habe. Ich möchte heute ganz offen und ehrlich ein paar Gefühle/ Phasen mit dir teilen, durch die ich in meiner bisherigen Wartezeit gehen durfte und was ich gelernt habe. Eine “waiting season” sieht bei dir sicher anders aus, als bei mir und trotzdem glaube ich – egal ob du auf deinen Zukünftigen Ehemann, Gesundheit, Befreiung, eine Zusage, einen Job, eine Schwangerschaft… wartest – ist es mega hilfreich, immer wieder die eigene Herzenshaltung zu überprüfen. Es ist mein Gebet, dass du dich nach dem Lesen dieses Beitrags nicht mehr so alleine fühlst und du dich voller Hoffnung immer wieder ganz bewusst zurück an einen Tisch mit Jesus setzt.
Aber jetzt mal ganz von Anfang…
1. Oh ich muss ja warten…
Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, dass wir verlernt haben zu warten. Alles ist heute so viel schneller und direkt erreichbar. Wenn es schon schwierig für uns ist, auf die Bahn oder auf eine grüne Ampel zu warten, wie schwer muss es dann sein, wirklich zu WARTEN? Als ich meinen Missionseinsatz in Afrika abbrechen musste ging ich zunächst davon aus, dass ich nur eine kurze Zeit in Deutschland sein werde. Ich war fest davon überzeugt, dass Gott mich noch für eine längere in Sambia haben möchte. Als meine Erkrankung diagnostiziert wurde zerbrach meine Hoffnung in tausend einzelne Stücke. Die Ärzte haben mir am Anfang nicht nur einmal zu verstehen gegeben, dass meine komplette Genesung eine lange Zeit dauern würde. Ich wollte nicht warten. Mit dieser Einstellung bin ich aber leider nicht weit gekommen. Manchmal ist die Realität hart und trotzdem tust du deinem Herzen einen großen Gefallen, wenn du akzeptierst, dass du warten musst. Es gibt dir den Raum dein Herz ganz neu auf deinen Gott auszurichten. Wir Menschen sind sehr gut darin, uns auf die Dinge zu fokussieren, die wir nicht haben. Gleichzeitig sollten wir uns aber eigentlich in Dankbarkeit üben. Ganz nach dem Motto: Challenge accepted – Herausforderung angenommen.
2. Gott wird schon checken, dass es besser ist wenn die Wartezeit schnell vorbei ist…
Wenn ich diese Aussage lese, muss ich fast schon ein bisschen schmunzeln und fühle mich ertappt. Wie oft denken wir, dass wir selbst am besten wissen, was wir jetzt in diesem Moment brauchen. Ich durfte auf eine schmerzhafte Art & Weise lernen, das Gottes Plan manchmal anders aussieht als mein eigener. Aber ich lebe allein für meinen Gott und deshalb möchte ich nach seinem Plan leben. Unser Körper ist der Tempel des heiligen Geistes (1.Korinther 6, 19) und Gott lebt somit in DIR!
Gott legt Träume und Wünsche in uns hinein. Es ist also nicht verwerflich, diese auch ernst zu nehmen. Trotzdem ist es so wichtig, Gott die Kontrolle über den richtigen Zeitplan zu geben. Gott sieht dein Herz. Er sieht DICH!
“Ich weiß wohl, was für Gedanken ich gegenüber euch hege, nämlich Gedanken des Heils und nicht des Leids, euch eine Zukunft und Hoffnung zu gewähren.“ (Jeremia 29:11)
3. Authentisches Gefühlschaos mit Ziel.
Eine Wartezeit ist oft ein ziemliches Gefühlschaos. Es ist oft eine Mischung aus Zweifel und Hoffnung, Niederlage und Triumph, Weinen und Lachen. Ich beschreibe das nur zu gerne mit Spaghettis im Kopf. Alles ist ein einziges Chaos und nur schwierig zu ordnen. Ich habe immer Schmerzen und manchmal komme ich damit gut klar und manchmal nicht. Soll ich dir etwas verraten? Es ist vollkommen in Ordnung, wenn man nicht immer stark sein kann.
Ich möchte dich wirklich ermutigen, authentisch zu leben! Sei ehrlich zu dir selbst und zu deinen Mitmenschen. Wir sollen uns nicht von unseren Gefühlen leiten lassen und trotzdem ist es wichtig sie mit dem Verstand anzuerkennen. Die eigenen Gefühle beiseitezuschieben bringt einen in keiner Hinsicht weiter. Wenn dir die Tränen kommen, dann lass es zu. Wenn du einen Lachflash hast – ich habe das manchmal auch aus Verzweiflung über meine Situation – dann lache so lange bis du Bauchmuskelkater bekommst. Wenn du gar nichts empfindest, dann lass auch dies zu. Gefühlschaos mit Ziel klingt komisch, denn ich meine welches Chaos hat schon ein gutes Ziel? Aber zusammen mit Jesus können wir im Sturm schlafen und er kann auch dein Gefühlschaos gebrauchen und es in etwas Schönes verwandeln. Dein Ziel sollte immer JESUS sein. Egal, welcher Emotion du Raum schenkst, richte deinen Blick immer wieder auf das Ziel.
4. Dein Date mit Jesus – Jesus als Konstante
Vor kurzem hat Gott ziemlich krass durch sein Wort zu mir gesprochen: “Leonie, es geht nicht um dich sondern um mich”. Wir leben allein für unseren Gott. Wie können wir aber an einen Gott glauben, den wir nicht kennen? Nutze deine Situation, um Gott in seinen unterschiedlichen Facetten kennenzulernen. Lass dich von ihm auf einen Kaffee einladen! Fülle deine Wartezeit mit ganz viel “Quality time” mit Jesus. Baue Beziehung mit ihm und stelle ihm Fragen. Erzähl ihm die kleinsten Kleinigkeiten.
Unser Leben soll ihm immer alle Ehre machen. Dein Ziel sollte also, auch in einem Gefühlschaos Jesus sein. Vergiss nicht wer du in IHM bist, egal wie schlimm alles zu sein scheint.
Mach nicht deine Umstände, Wünsche, Menschen oder Träume zu deiner Konstanten! Gott gehört immer alle Ehre. Ja, auch dann, wenn du noch weiterhin keinen Job bekommst. Ja, auch dann, wenn du noch immer single bist. Ja, auch dann, wenn du noch keine Kinder bekommen hast. Ja, auch dann, wenn ich noch immer krank bin. Ich habe selbst gemerkt, wie krass ich meine Gesundheit zu meiner Konstanten gemacht habe. Als junger Mensch geht man nicht davon aus, so früh schon körperlich eingeschränkt zu sein. Aber wie auch die Gesundheit, ist alles vergänglich – außer Jesus. Ich habe die Gewissheit, dass ich gesund werde und trotzdem steht eines fest: “Selbst wenn ich nicht gesund werden würde – Gott ist gut”.
Den Segen erkennen – sich von Jesus verändern lassen.
Ganz egal durch was für eine Phase du gerade gehst. Ganz egal auf was du wartest. Ganz egal wie lange du schon wartest: Nimm all deinen Mut zusammen und setze dich zurück an einen Tisch mit Jesus. Du musst nicht alleine deinen Kaffee schlürfen. Ich kann zurückblickend sagen, dass das letzte Jahr das schlimmste, aber auch das beste Jahr war. Mein himmlischer Papa war in jedem Tal und auf jedem Berg mit mir. Gott kann deine Wartezeit, deinen Schmerz, deine Hoffnungslosigkeit in fruchtbare Samen verwandeln. Er kann deinen Charakter schleifen. Er kann deinen Glauben stärken. Er kann. Ich glaube wir müssen uns immer wieder bewusst für ihn entscheiden und ihm unser Herz öffnen. Gott hat immer Zeit und wird dich mit offenen Armen empfangen. Es ist die beste Entscheidung, die ich im letzten Jahr getroffen habe. Er hat mein Herz verändert. Er hat meinen Charakter geschliffen. Er hat die Zeit gebraucht, um Lügen über meine Identität zu entfernen. Er hat meinen Glauben gestärkt. Er hat meine Beziehung zu ihm beflügelt. Er war und ist an meiner Seite und wird nicht von der Stelle weichen.

Manchmal braucht man Zeiten, in denen man nichts tun kann, um dann zu tun, was man schon immer tun wollte.
Diesen super weisen Satz hat mir eine Freundin gesagt und er hat mich mega berührt.
Den Segen erkennen. Wir sind immer gesegnet. Wir sind umgeben von Segen. Gott kann deine Situation benutzen und dir die Möglichkeit geben, deine Gaben zu entfalten. Für mich zum Beispiel ist mit “himmlische töchter” ein Traum in Erfüllung gegangen, den ich schon seit ein paar Jahren als Schatz in meinem Herzen bewahrt habe. Er wäre nie in Erfüllung gegangen, wenn ich in Sambia hätte bleiben können. Danke Jesus dafür!
DU bist umgeben von Segen. Gottes Güte ist nicht abhängig von deinen Umständen. Er ist immer gut. Ich durfte lernen, trotz meiner Einschränkungen, den Segen um mich herum zu sehen. Im letzten Jahr durfte ich sehr tiefe Beziehungen zu vielen tollen Menschen bauen. Viele von ihnen gehen selbst durch harte Zeiten und trinken wartend, zusammen mit Jesus einen Kaffee. Es ist immer wieder ein Privileg, mit so vielen tollen Menschen zusammen zu warten (und zum Beispiel mit diesen wertvollen, hübschen Frauen groß zu träumen. Annika & Thamar es ist ein Privileg, zusammen mit euch zu warten!)
Ganz wichtig: Hör nicht auf zu beten! Gebet verändert alles! Bete weiterhin, egal wie lange du schon wartest. Bete für deinen zukünftigen Ehepartner. Bete für dein unerfüllten Kinderwunsch. Bete für einen Job oder Ausbildungsplatz. Bete für Heilung. Hör nicht auf zu beten! Bete voller Hoffnung. Ich meine der Gott des Universums hört dir zu?
Action Step: Ich möchte dich wirklich ermutigen, deinen himmlischen Papa ganz neu in deine Situation einzuladen. Lass dir von ihm zeigen, wie gesegnet du bist! Füll dein Herz mit seiner Wahrheit und verbringe viel Zeit in seiner Gegenwart. Lass dich immer wieder von ihm auf einen Kaffee einladen und verbringe diese Zeit an einem Tisch mit Jesus. Sprich gerne folgendes Gebet mit mir:
“Mein himmlischer Papa, ich möchte dich jetzt ganz neu in meine Situation einladen. Dir gehört alle Ehre und ich möchte dir auch in dieser season vollkommen vertrauen. Ich bin offen für Veränderung und möchte dich näher kennenlernen. Fülle mich jetzt, in diesem Moment mit Langmut, neuer Kraft, Hoffnung, Zuversicht und Geduld auf. Ich vertraue darauf, dass dein Plan vollkommen perfekt ist”.
Sei ganz reich gesegnet,
Leonie
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